Klima, Biologische Landwirtschaft und Veganismus

Tierethik & Veganismus · September 24, 2021

Ich hebe mir normalerweise die dicksten Dinger für den Schluss auf, weil ich möchte, dass ihr bis zum Ende lest, aber heute muss ich mal mit dem Schlimmsten beginnen, sodass ich nur darum bitten kann, dranzubleiben, da noch mehr wichtige Punkte kommen.

Einleitung

Also: Worum geht’s? Was ist schon wieder so schlimm? Das:

Rittenau zitiert Umweltbundesamt: Vegane ist aus Umweltsicht die ideale Ernährung

Der Beitrag beginnt mit wertlosem Name-Dropping. Das ist Marketing, das ist Blendwerk. Sachlich wertlos. Auch Kim Kardashian sagt, dass Tierethik & Veganismus sorgfältige, gut recherchierte Beiträge verfasst! Sie ist somit nach Johnny Depp der zweite Superstar, der das erkannt hat.

Und? Denkt ihr jetzt anders über meine Arbeit? Nein? Gut. Der Witz ist nun aber, dass das, was hier in diesem Beitrag nachfolgend passiert, präzise genauso wertlos ist wie mein sarkastisches Späßchen. Warum das so ist, werde ich euch jetzt im Detail erklären.

Veganismus und Klima

Also: Das Umweltbundesamt behauptet das hier:

„Die aus Umweltsicht ideale Ernährung ist vegan, kommt also ohne tierische Produkte (Fleisch, Wurst, Eier, Milchprodukte) aus.“

Okay. Toll. Aber …

Versteht mich nicht falsch: Ich bin seit Jahren Veganer und engagiere mich in einem umfassenden Rahmen. Es wäre absolut in meinem Interesse, dass das stimmt. Das wäre einfach wunderbar. Aber …

Auf welcher Basis behauptet das Umweltbundesamt das denn nun? Wir können ja nicht einfach nur mit irgendwelchen Zitaten um uns werfen, weil sie uns so toll gefallen und sich so schön für Marketingzwecke ausschlachten lassen. Das wäre Flacherdler-Niveau.

Woher stammt diese Aussage also?

Das Bundesumweltamt hat 2020 die Resultate ihres Forschungsprojekts “Big Points” vorgestellt. Auf der Übersichtsseite lesen wir nun das hier:

Umweltbundesamt: Umweltfreundlich Leben - worauf es ankommt

Ernährung Die aus Umweltsicht ideale Ernährung ist vegan, kommt also ohne tierische Produkte (Fleisch, Wurst, Eier, Milchprodukte) aus. Darüber hinaus verzichtet eine umweltfreundliche Ernährung möglichst weitgehend auf:

  • Produkte aus (beheizten) Gewächshäusern, wie etwa Tomaten außerhalb der Freilandsaison
  • per Flugzeug importierte Lebensmittel, wie etwa „Flugmangos“

Statt Produkte aus konventionellem Anbau stehen möglichst viele Bio-Produkte auf dem Speisezettel. Für sie werden weder ⁠Pestizide⁠ noch Kunstdünger eingesetzt.

Wer sich ein bisschen mit landwirtschaftlichen Fragen beschäftigt, dürfte schon hier reichlich verwundert sein. Man soll sich also vegan ernähren und obendrein möglichst Bio-Waren kaufen? Also das ist jetzt irgendwie doof. Die übliche Bio-Landwirtschaft und auch die ganzen hardcore-esoterischen Bio-Verbände, die von der veganen Szene so hofiert werden, setzen nämlich explizit auf Kreislaufwirtschaft mit Tieren. Ich kann euch auch einen wunderbaren Beleg geben:

Guckt euch diesen Stream auf der IG-Seite von Alnatura an.

Rittenau und Alnatura

Achtet genau darauf, was der Sprecher von Alnatura so erzählt. Die nehmen den Umsatz mit veganen Produkten gerne mit, aber es ist offensichtlich, dass die ‚viehlose Landwirtschaft‘ überhaupt nicht von Interesse ist, ja sogar abgelehnt wird.

Der Grund ist klar: Alnatura sind u.a. ein Großabnehmer von Demeter-Produkten, und wie geisteskrank die Ideologie hinter Demeter ist, habe ich euch schon gezeigt. Die vollziehen magische Rituale mit Tierleichenteilen. Und ja: Das ist Pflicht. Demeter-Landwirte müssen auf ihrem Acker Voodoo-Hokus-Pokus-Hex-Hex-Tralafitti veranstalten. Es ist wie im tiefsten Mittelalter.

Also: Die herkömmliche Bio-Produktion ist langfristig mit dem Veganismus unvereinbar. Praktisch und oft genug ideologisch. Was bleibt also? Es bliebe nur die bio-vegane Landwirtschaft. Bio-vegane Produkte sind jedoch kommerziell so gut wie nicht erhältlich. Aber nehmen wir diese Eckpunkte erst einmal trotzdem ernst: Vegan ist am besten für die Umwelt, man soll biologisch produzieren – und eigentlich bio-vegan. Die alles entscheidende Frage lautet nun: Worauf stützen sie sich denn? Man findet dort keine Quellenangaben. Keine.

Auf der Vorstellungsseite der Projektergebnisse findet sich jedoch noch ein Link zum Forschungsprojekt selbst. Das muss doch also die Basis sein, oder? Wir landen auf der Seite mit dem pompösen Titel: „Big Points des ressourcenschonenden Konsums als Thema für die Verbraucherberatung – mehr als Energieeffizienz und Klimaschutz Studie im Rahmen des Projekts ‚Verbraucherberatung als Baustein einer erfolgreichen Ressourcenpolitik‘“

Studie? Wunderbar! Das muss die Grundlage sein.

Also: PDF geöffnet. Suchfenster geladen. Vegan gesucht. Das muss doch jetzt dutzende Treffer liefern, die knallhart belegen, dass eine vegane Ernährung am besten für die Umwelt ist. Muss! Muss! Muss einfach! Na, ahnt ihr, was jetzt kommt?

Einen Treffer

Das ist jetzt irgendwie ein bisschen doof. Aber der eine Treffer! Der wird doch richtig gut sein! Ein Verweis auf eine gewaltige Übersichtsarbeit! Ein Verweis auf ein Kapitel aus einem Buch von Attila Hildmann! Irgendwas richtig Seriöses!

Beispiele für verschiedene Verhaltenstypen

(Die Tabelle ist um eine Spalte gekürzt, damit es lesbar bleibt. Es entsteht dadurch keine sachliche Manipulation.)

Der einzige Treffer ist eine Tabelle, in der die vegane Ernährung als Lebensstiländerung gelistet wird. Das war’s! Mehr existiert in dem Dokument unter dem Schlagwort vegan nicht. Ich scherze nicht. Ich weiß, dass das wie Satire wirkt, aber ich scherze nicht: Das ist die einzige Stelle. Aber nicht so schnell: Aus der Tatsache, dass das Wort an keiner relevanten Stelle auftaucht, folgt ja nicht, dass die Studie nicht trotzdem Argumente dafür liefert. Richtig, aber: Nein. Die Studie liefert keine angemessene Betrachtung des Problems. Sie zeigt keine Differenzierungen, sie thematisiert keine einzelnen Aspekte – es taucht nicht einmal das Wort Methan auf.

Es werden nicht einmal Daten vorgelegt, was sich laut der fragwürdigen Basis dieser Studie für ein Einsparpotenzial ergeben könnte. Man findet nur eine Tabelle, in der eine vegetarische Ernährung mit dem angeblichen Potenzial gelistet ist:

Einsparungen bei vegetarischer Ernährung

Wir haben also: Nichts. Einfach nichts. Die Studie liefert, allein schon aufgrund der völligen Abwesenheit von Differenzierungen, keinerlei Basis für die Behauptung, dass eine vegane Ernährung die beste Option für die Umwelt ist.

Um’s mit Max Stirner zu sagen, auch wenn die Aussage bei ihm einen völlig anderen Kontext hatte:

„Ich hab’ mein’ Sach’ auf Nichts gestellt!“

Aber Kanye West hat zumindest gesagt, dass das Umweltbundesamt richtig liegt.

Mit anderen Worten: Nikos Zitat hat keinerlei Basis. Das Umweltbundesamt stellt eine Behauptung auf, die nicht nur in der eigenen Studie abwesend ist, sondern auch nicht belegt wird. Absolut wertlos. Und das Schlimmste ist: Man kann am Ende noch versuchen, sich damit herauszureden, dass man ja selbst keine unbelegten Informationen verbreitet hat. Man hat ja nur das Umweltbundesamt zitiert! „Ich war’s nicht! Ich habe nichts Falsches gesagt!“

Ich hoffe, ihr seht, warum es so fatal ist, vermeintlichen Autoritäten einfach Glauben zu schenken. Ich mein … Das ist das Umweltbundesamt! Die müssen es doch wissen, oder? Aber ihr habt ja gesehen, wie wenig hinter ihrer Aussage steckt. Ich hab’ mein’ Sach’ auf Nichts gestellt.

Biologische Landwirtschaft

Aber nun zu der Bio-Frage. Liefert die Studie da wenigstens eine solide Basis dafür, dass wir so viele Bio-Produkte wie möglich anbauen und konsumieren sollten? We shall see.

Die Studie zum Bio-Anbau:

„Auch in Bezug auf die Energie- und Treibhausgasbilanz kann nicht von vornherein davon ausgegangen werden, dass die konventionelle Produktion mit ihrer starken Effizienzorientierung in jedem Fall schlechter abschneidet als die eher extensive ökologische Produktion.“

So ein Mist aber auch! Das geht ja direkt blöd weiter! Wie? Bio ist gar nicht automatisch am besten, weil die Erträge je Fläche oft so viel geringer sind? Potzblitz, damit konnte ja nun wirklich NIEMAND rechnen!!!!elf

Ich zitiere weiter:

„Ersatz konventioneller durch Biolebensmittel hat eher geringfügige Auswirkungen auf die Treibhausgasemissionen, trägt jedoch erheblich zum Ressourcenschutz bei, da u. a. Schadstoffeinträge (Dünger, Pflanzenschutzmittel) verringert werden“

Also: Die Studienautoren sehen Nachteile und Vorteile, aber ihrer Einschätzung nach überwiegen die Vorteile bzw. im Durchschnitt lohnt es sich, bio statt konventionell zu kaufen.

Nun haben wir aber schon beim Thema vegan bzw. ‚Nutztiere‘ gesehen, wie grundsolide und differenziert dort gearbeitet wurde. Ich habe also keinen Grund, den Studienautoren hier einfach so zu glauben, da ich bereits weiß, wo der Haken ist.

Wir wechseln jetzt also zu einer seriösen Übersichtsarbeit, die nicht dutzende Themen gleichzeitig beackert hat, sondern sich explizit auf die landwirtschaftliche Frage beschränkt.

Thünen Report 65

Auch diese Übersichtsarbeit kommt in puncto bio auf den ersten Blick zu einem tollen Ergebnis:

„Die Auswertung der wissenschaftlichen Literatur ergab über alle Indikatoren hinweg, dass die ökologische Bewirtschaftung gegenüber der konventionellen Variante im Bereich des Umwelt‐ und Ressourcenschutzes bei 58 % der analysierten Vergleichspaare Vorteile aufwies. Bei 28 % konnten keine Unterschiede festgestellt werden, bei 14 % der Vergleichspaare war die konventionelle Variante vorteilhafter.“

Aber nicht so schnell. Der Teufel steckt im Detail.

Wir finden in dieser Übersichtsarbeit auf S. 278 eine wunderbare Übersichtstabelle, die viel zu umfassend ist, als dass ich sie euch hier sinnvoll zeigen könnte. Ich zeige sie euch einfach nur, damit ihr grob vor Augen habt, worüber ich gleich rede, denn jetzt kommt’s richtig dick.

Thünen Report 65 - Tabelle

Ja, bio schneidet hier auf den ersten Blick super ab. Überall, wo man die grünen Felder sieht, zeigte die biologische Landwirtschaft Vorteile. Der Haken? Wo steckt Beelzebübchen?

Bei der Vergleichsbasis. Wir wissen, dass die biologische Landwirtschaft erheblich niedrigere, teilweise erschütternd niedrigere Erträge hat. In den ausgewerteten Studien wurden aber nicht die Auswirkungen nach Ertragsmenge verglichen, sondern fast nur die je Fläche! Versteht ihr, was für ein gewaltiges Problem das ist?

Es ist ja wunderbar, dass ich auf der gleichen Fläche 20% weniger Schaden habe, aber ich hab dafür dann die doppelte Fläche gebraucht! Da habe ich nichts mit gewonnen. Das ist Mist.

Das heißt: Die Bio-Landwirtschaft schneidet in Studien oft nur so gut ab, weil sie mit einer unbrauchbaren Vergleichsbasis arbeitet.

Und die Autoren dieser Studie hier sind gut. Sie wissen, was sie tun. Also schauen wir weiter in den Text, um herauszufinden, was sie zu diesem Problem sagen.

Ich stelle den Schlüsselsatz dieser Arbeit an den Anfang, weil mit ihm alles steht und fällt. Bereit?

„Zweitens wird bei der Verwendung des Ertragsbezugs nur unzureichend berücksichtigt, dass statistisch belastbare Erträge aus Praxisbetrieben für den Ökolandbau nicht vorliegen.“

Lasst das sacken. Lest es nochmal. Reibt euch die Augen. Ihr träumt nicht schlecht! Das steht da!

Für den Biolandbau liegen KEINE belastbaren Daten für die Erträge vor! Wir haben KEINE Ahnung, wie bio bei der angemessenen Vergleichsbasis, dem Ertrag, abschneidet! Sie liegen nicht vor.

Lasst. Das. Sacken.

Wenn man versucht, den Ertrag zur Basis zu machen, kommt man zum Beispiel zu diesem Ergebnis:

„Der Ökolandbau erbringt bezüglich ertragsskalierter THG‐Emissionen im Bereich Boden/Pflanze wahrscheinlich vergleichbare Leistungen wie der konventionelle Landbau.“

In puncto Klimaschutz wahrscheinlich kein Vorteil für bio. Dafür ist dann mein Geldbeutel aber am Ende des Monats erheblich leerer. Da könnte man sich so schöne andere Dinge von kaufen! Einen Galgen, um das Elend nicht mehr länger erleben zu müssen! Einen Toaster für die Badewanne! Die Möglichkeiten sind unbegrenzt!

“In den bisher zum Thema Stickstoff vorliegenden Übersichtsarbeiten (n = 8) und Metaanalysen (n = 2) ergibt sich hinsichtlich der Bewertung der Leistungen der ökologischen Landwirtschaft ein sehr uneinheitliches und teilweise sogar widersprüchliches Bild. […] Armstrong‐Brown trifft 1993 noch die allgemein formulierte Aussage, dass ökologische Landwirtschaft in vielen Fällen die Gewässerbelastung reduzieren kann, wohingegen die konventionelle Landwirtschaft verschiedene Grund‐ und Oberflächenwasserbelastungen verursacht. […] bei Einbezug der geringeren Erträge unter ökologischen Bedingungen schwindet dieser Vorteil jedoch nach Auffassung von Meier et al. (2015), Mondelaers et al. (2009) und Bergström et al. (2008) und verkehrt sich bei dem Ertragsbezug als Betrachtungsebene teils sogar ins Gegenteil.”

Bergström et al. (2008) kommen zu diesem Ergebnis:

„Der ökologische Landbau erbringt niedrigere Erträge ohne Vorteil für die Wasserqualität bezüglich Nährstoffausträgen.“

Übersetzt: Bio ist nicht einmal besser für die Wasserqualität, wenn man die Erträge zur Basis macht. Die Bilanz ist insgesamt schlechter!

Und damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich halte das nicht für abschließende Erkenntnisse. Ich will nur eine Sache verdeutlichen: Die vegane Szene muss über das Thema bio endlich redlicher als bisher reden. Die niedrigen Erträge sind, wie es scheint, ein echtes Umweltproblem.

Die Autoren der Studie haben in diesem Mammutwerk auch folgende Sätze geschrieben, die uns zutiefst nachdenklich stimmen sollten:

„Eine Ausweitung extensiver [= biologischer] Produktionsverfahren hätte zwar eine verminderte Umweltbelastung vor Ort zur Folge, gleichzeitig kann es aber zu unter den gegebenen Rahmenbedingungen zu Verlagerungseffekten kommen, d. h. dass in anderen Regionen die Umweltbelastungen zunehmen und die Nettowirkung möglicherweise negativ ist.“

„Wenn die Erbringung einer Umweltleistung in einer Region eine Verschlechterung der Umweltsituation in einer anderen Region nach sich zieht, können sich die beiden Effekte jeweils neutralisieren bzw. kann unter Umständen gar in Summe eine negative Wirkung entstehen.“

Klartext, damit hier keine Deutlichkeit fehlt: Die Autoren halten es für möglich, dass unsere in dieser Hinsicht naive, auch gezielt durch Desinformation und Lobbyismus erzeugte Bio-Bevorzugung möglicherweise katastrophale Folgen für den Planeten, für die Tierwelt und für andere Menschen hat. Wir brauchen endlich bessere Daten, damit wir hier verantwortungsbewusster handeln können. Diese Übersichtsarbeit ist von 2019 – da ist noch keine dicke Staubschicht drauf!

Und damit sind wir bei der letzten Frage: Und was ist mit bio-vegan?

Ich habe monatelang herumgemailt, gesucht, nachgefragt usw. Nichts. Es gibt keine brauchbaren Daten. Die meisten bioveganen Projekte antworten nicht auf Ertragsfragen. Sie antworten allgemein gar nicht.

Die bio-veganen Landwirte, mit denen ich sprechen konnte, verorteten ihre Erträge im Bereich der üblichen Bio-Produktion oder darunter. Bei Wegfall der Tiere eine denkbare Option, aber wir brauchen endlich gute Daten. Momentan existiert nichts. Kann man vergessen.

Folglich verbieten sich hier auch die üblichen Werbesprüche, die man überall vernimmt. Bio-vegan ist interessant, aber momentan ist die redliche Haltung schlicht Zurückhaltung.

Und damit sind wir nun am Ende des ersten Teils meiner Analyse zu den heutigen Beiträgen, die ihr mir, wie gesagt, massenweise geschickt habt, weil ihr schon ahntet, dass was faul ist.

Welches Fazit ist zu ziehen? Die Aussagen des Umweltbundesamtes auf der Ergebnisseite können sich nicht auf ein solides Fundament stützen. Die von Niko Rittenau zitierte Aussage kann nicht einmal in der Studie dahinter eine Untermauerung erfahren. Warum das aber ohnehin klar war, wird dann in Teil 2 zum Thema. Für heute reicht es mir – und vielleicht auch euch. Wenn ja: Sorry, dass es so lang wurde.

Nachtrag

Ich muss mal noch etwas sehr Anschauliches nachtragen. Schaut euch mal diese Karte der USA kurz in Ruhe an. Alles, was rot ist, ist Wildnis, markiert Naturschutzgebiete etc. Also quasi halbwegs oder völlig unberührte Natur. The Wildlands Project

Ich kann nicht zu 100% garantieren, dass die Karte korrekt ist, aber der Vergleich mit anderen Karten lässt sie zumindest ziemlich zutreffend erscheinen. Also sagen wir mal vorsichtshalber, dass sie grob die Realität widerspiegelt (auch wenn sie passen sollte, da seriöse Herkunft).

Steven Savage (ein US-Wissenschaftler aus dem landwirtschaftlichen Bereich) hat vor ein paar Jahren mal die verfügbaren US-Daten genommen, um zu schauen, wie viel Fläche man benötigen würde, um die damalige gesamte US-Ernte biologisch zu erzeugen. Er hat also die Bio-Daten hochgerechnet.

Das Ergebnis war krass: Man müsste alle Wildnis- und alle Parkflächen der USA plattmachen, damit das funktionieren würde. Alternativ könnte man sämtliche Städte einebnen - und es würde nur für etwas mehr als die Hälfte reichen.

Das verdeutlicht vielleicht nochmal, was das Ertragsproblem von bio ist.

So, nun aber genug! Das Beispiel ist nur zu schön.

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